Aktion "T4"
Durch den relativ unkomplizierten Verlauf der Kinder - Aktion ermutigt, planten die Faschisten die Vernichtung
erwachsener Geisteskranker. Diese Aktion erhielt nach dem Sitz der Organisationszentrale in Berlin, Tiergartensiraße 4, die Tarnbezeichnung "T4".
Auf der Basis eines persönlichen Erlasses Hitlers vom September 1939 konnten dann ohne gesetzliche
Grundlagen viele Tausende Menschen getötet werden. Die Tötungen erfolgten meist durch Gas oder
durch Injektionen. Zur Verschleierung ihrer Verbrechen richteten die Mörder Scheinstandesämter ein, die
Totenscheine mit erdachten natürlichen Todesursachen ausstellten, und
sogenannte Trostbriefabteilungen
benachrichtigten die Angehörigen. Die Aktion blieb nicht auf Geisteskranke beschränkt. Es wurden Juden, Zigeuner, erkrankte Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und politische Gefangene im Rahmen dieser Aktion ermordet. Getötet wurden von Januar 1940 bis 1941 in den Anstalten Brandenburg - Görden, Bemburg, Pima (Sonnenstein), Grafeneck und Hadamar über 70 000 Menschen.
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