Provinzialheilanstalt Stralsund
1912 wurde nach 4jähriger Projektierungs- und Bauzeit die 4. Pommersche Heilanstalt in
Stralsund übergeben.
Leitung: Landesbaurat Drews und Architekt Gustav Broder
Stralsundische Zeitung vom 6. Juni 1912:
Die Anstalt besteht bis jetzt aus 31 verschiedenen Baulichkeiten. Betritt man sie durch das an
der Chaussee in der Einfriedigung, die hier einem nach außen offenen Bogen macht, gelegene
geschmackvolle Portal, so gelangt man auf einen großen mit gärtnerischen Anlagen
geschmückten Platz, an dessen Seiten die ersten Gebäude liegen: rechts das
Verwaltungsgebäude...., links das Pförtnerwohnhaus, das Direktorwohnhaus, dahinter drei
Pflegerhäuser und das Beamtenwohnhaus.
...das Oberärztehaus und hinter einem Rundteil das Versammlungshaus mit dem großen Saale,
einer Bühne und verschiedenen Neben-Räumlichkeiten,....links das Maschinen- und
Kesselhaus mit dem großen Turm... Betreten... wir.... die...durch die Anstalt führende Straße
in der Richtung nach Westen, so haben wir zu beiden Seiten ziemlich gleichartige Gebäude,
die eigentlichen Krankenhäuser....Die Straße, die allmählich in die Höhe gestiegen ist, endet
bei der in einfachen, modern-gotischen Formen gehaltenen Kirche der Anstalt,...
1939 wurde die Provinzialheilanstalt als erste Anstalt Deutschlands der Waffen-SS
versprochen und 1940 übergeben. Der größte Teil der Patienten wurde durch den SS-Sturm
Eichmann in Lauenburg bei Danzig erschossen.
1946 wird auf dem Gelände der ehemaligen Provinzialheilanstalt eine Tbc-Heilstätte eröffnet,
der später eine Lungenchirurgie zugeordnet wurde. Seit 1953 begann die Wiedereingliederung
des Neurologisch - Psychiatrischen Fachgebietes in das "Krankenhausgelände".
Nach 1965 wurden neben der Lungenklinik, die Urologische und die Infektionsklinik sowie
ein Teil der Medizinischen Klinik in das Krankenhausgelände verlegt.
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